Beim Reisetrend Grandymoon geht man mit den Grosseltern in die Ferien. Zwei Schweizer Reiseveranstalter sagen, ob und warum wir dieses Jahr mit der ganzen Familie verreisen.
Dieses Jahr ist nicht mehr der Babymoon (letzte Ferien als Paar bevor das Baby kommt) oder der Honeymoon (Flitterwochen) angesagt, sondern der Grandymoon (abgeleitet von Grandparents). Dieser Begriff geistert zurzeit durchs Netz und soll laut US-Medien einer der grössten Reisetrend 2025 werden. Dabei verreisen Familien vermehrt mit den Grosseltern – sei es, um mehr Zeit zusammen zu verbringen oder als ein Dankeschön für die Kinderbetreuung im Alltag. Wir haben bei zwei grossen Schweizer Reiseveranstaltern nachgefragt, ob sie diesen Trend bestätigen können.
Ferien mit Grosseltern sind beliebt
«Wir bemerken eine allgemeine Tendenz hin zu Mehrgenerationen-Ferien», bestätigt Muriel Wolf Landau, Mediensprecherin von Hotelplan. Das liege sicherlich auch am veränderten Angebot. «Es existieren heute deutlich mehr Familienhotels, die auch für Grosseltern attraktiv sind.» Tui Suisse kann einen Anstieg zwar nicht bestätigen, Mehrgenerationen-Reisen seien aber beliebt und ein fester Bestandteil ihres Gäste-Mix.
Badeferien sind gefragt – aber nicht nur
«Destinationen für Badeferien rund um das Mittelmeer sind besonders beliebt bei Familien, die mit den Grosseltern verreisen», sagt Sonja Ptassek, Mediensprecherin von Tui Suisse. Ähnlich auch bei Hotelplan: «Besonders gefragt sind aktuell Kreta, Tunesien und die Türkei», so Wolf Landau.
Doch auch andere Ferienarten sind gefragt, so zum Beispiel die sogenannte Coolcation, wo man an kühlere Orte verreist: «Destinationen im Norden bieten für Familien eine ideale Kombination aus Natur und Erlebnissen und locken mit angenehmen Temperaturen», heisst es bei Hotelplan. Auch Freizeitparks erfreuen sich grosser Beliebtheit für Mehrgenerationen-Reisen, da sie Unterhaltung für alle Altersgruppen bieten und gemeinsame Erlebnisse in den Mittelpunkt stellen.
Neue Angebote und Gesellschaft spielen eine Rolle
Muriel Wolf Landau sieht mehrere Gründe, warum Ferien mit den Grosseltern beliebter werden. «Wir beobachten, dass es viele neue Familienhotels auf dem Markt gibt, die etwas für die ganze Familie bieten und so unbeschwerte Ferien für alle Generationen ermöglichen.»
Familienzimmer seien eine gute Möglichkeit, damit die Grosseltern im eigenen Doppelzimmer ebenfalls dabei sind, jedoch auch über Privatsphäre verfügen. Auch das grosse Angebot an Ferienwohnungen oder -häusern mit ausreichend Platz unterstütze den Trend zu Mehrgenerationen-Ferien.
Daneben sei es auch ein gesellschaftliches Phänomen. «Eltern freuen sich über die Unterstützung in der Kinderbetreuung in den Ferien und gleichzeitig nimmt das Bewusstsein für gemeinsame Erlebnisse zu.» Die Menschen möchten in ihren Ferien bleibende Momente erleben und dazu gehöre auch die Möglichkeit, sich Zeit für Quality Time mit den wichtigsten Menschen zu nehmen.
Kosten teilen, aber gemeinsame Zeit gewinnen
Nicht zu vergessen: die finanziellen Vorteile. «Durch das Teilen von Kosten für Unterkunft, Verpflegung oder Transport können die Gesamtkosten der Reise gesenkt werden, was die Reise für alle Beteiligten erschwinglicher macht», erklärt Sonja Ptassek. Ausserdem können Eltern auch mal auf die Grosseltern zurückgreifen, was ihnen mehr Zeit für Erholung oder Paarzeit ermögliche.