BADETUCHVERBOT UND STRANDRESERVATION – ITALIEN GEHT GEGEN MASSENTOURISMUS VOR

Alle Liegen sind besetzt und es reiht sich Tuch an Tuch: Man kennt das Bild aus den Italienferien, die Strände sind überfüllt. Das möchten gewisse Regionen jetzt ändern.

Azurblaues Wasser, traumhafte Strände, die vielleicht beste Küche der Welt und im Sommer massenhaft Touristen: Italien ist eines der beliebtesten Reiseziel von Europa, wenn nicht gar weltweit. Doch immer mehr Regionen bei unseren südlichen Nachbarn haben mit den enormen Touristenströmen zu kämpfen. Einige Destinationen wollen dem nun einen Riegel vorschieben und erlassen knallharte Regeln. Die Rede ist von Besuchsobergrenzen an Stränden, einer Reservierungspflicht und ein Badetuch-Verbot.

In Sardinien scheint das Problem besonders gross zu sein. Dort machen auch dreckige Strände den Einheimischen zu schaffen. Auch betroffen davon ist ein kleines Dorf im Osten Sardiniens, Baunei. Der Bürgermeister sagt gegenüber CNN: «Unsere Insel besteht grösstenteils aus zerklüfteten Klippen, mit nur einem Dutzend Stränden, sodass alle dorthin strömen und diese überfüllen.»

Reservationssystem für Strandbesuch

Auf Sardinien sind vier Strände vom Besucherlimit betroffen. 300 Personen pro Tag dürfen nun nur noch an die Buchten von Cala dei Gabbiani und Cala Biriala. Noch weniger Touristen dürfen die Bucht von Goloritze besuchen, nämlich nur 250 pro Tag. Der grösste Strand der Region ist die Cala Mariolu. Dort dürfen pro Tag maximal 700 Personen das Mittelmeer geniessen.

Wer jetzt denkt, er gehe einfach früh am Morgen und ergattert sich so einen Platz, liegt falsch. Denn: Die Touristen müssen ihren Platz am Strand mindestens 72 Stunden vorher über eine App Namens «Cuore di Sardegna» buchen. Pro Jahr sind in der besagten Küstenregion rund 300’000 Touristen vor Ort.

Keine Badetücher erlaubt

Ein Strand, der besonders von den Touristenmassen betroffen ist, ist La Pelosa an der Nordküste Sardiniens. Zur Hochsaison reihen sich dort Strandtücher und Luftmatratzen aneinander. Rita Vallebella, Bürgermeisterin von Stintino, sagt ebenfalls gegenüber CNN: «Wir haben die Zahl der Touristen auf 1500 pro Tag begrenzt, die Eintrittskarte kostet 3.50 Euro.» Auch hier müssen Zahlungen und Buchungen über eine Website vorgenommen werden.

Dazu kommt, dass dort Badetücher verboten werden, es sind nur Matten erlaubt. Im Gegensatz zu Handtüchern, die nass werden, bleibt der Sand nicht an den Matten kleben. «Wir haben so viel Sand wegen der Strandtücher verloren», erklärt Vallebella. Hinzu kommt, dass an vereinzelten Stränden ein Eintrittsgeld zu bezahlen ist. Das Geld werde dafür genutzt, die Toiletten und Wege an den Stränden instand zu halten. 

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